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Der Rundgang "Das alte Marl" durch die Stadt: Neue Facetten entdecken

Auf dem Rundgang „Das alte Marl“ wird die Geschichte der Stadt zu neuem Leben erweckt.

Startund Endpunkt der Rundgänge „Das Alte Marl“ sind am Kirchplatz vor St. Georg. FOTOS (2) STADT MARL

Still steht ein altes Fachwerkhaus zwischen modernen Häusern an grauen Straßen. Manch ein Autofahrer wirft im Vorbeifahren vielleicht noch einen kurzen, flüchtigen Blick darauf, ohne es bewusst wahrzunehmen. Ein altes Schmuckstück mitten im Herzen einer noch jungen Stadt. Jung, weil sich Marl erst mit der Industrialisierung vom Dorf in eine Stadt verwandelte.

Das Steinkohlebergwerk Zeche Brassert kam, Arbeiter zogen nach Marl. Auch im alten Amts- und Rathaus wurde es eng. Marl brauchte für immer mehr Menschen Platz und so wurde fleißig immer mehr gebaut. 1936 wurde Marl als Stadt anerkannt. Die Spuren der Vergangenheit aber bleiben lebendig. Spuren aus den Zeiten, als die Luft noch frischer und das Land im einst verschlafenen Heidedorf groß war.

Auf dem Rundgang "Das alte Marl“ wird die Geschichte mit Informationen, Fotos und Anekdoten zu neuem Leben erweckt. Wie ein Buch, das atmet, wenn es durchblättert wird, schlagen Sylvia und Reiner Eggers immer wieder neue Seiten der facettenreichen Historie von Marl auf. Anhand alter Fotos zeigen sie die Veränderungen auf. Die Reise des Rundgangs zurück in die Zeit beginnt an der Kirche St. Georg. Was diese mit der preußischen Königsfamilie zu tun hat und was sich hinter dem Begriff Volksbad verbirgt? Das und mehr erklären Sylvia und Reiner Eggers unterwegs. Auch ein natürlicher Zeitzeuge die Friedenseiche aus dem Jahr 1871 - zeigt die historische Entwicklung.

Der Stadtrundgang gibt spannende Einblicke in eine verborgene sonst und schweigende Zeit, die manche Geheimnisse für sich bewahrt und doch nach wie vor viel zu erzählen hat. „Immer wieder kommen auch alte Marler zum Rundgang“, freut sich Sylvia Eggers. Nicht selten betrachten sie ihre Heimat dank des Rundgangs aus einer neuen Perspektive, sehen Orte ihrer Kindheit in einem anderen Blickwinkel. Geschichte bleibt. Wie das „Restaurant Bügeleisen“, das dank der Stadtrundgänge nicht vergessen wird: Heute, rund 100 Jahre später ist hier der „Mulvany's Irish Pub“ an der Hochstraße 1 in Alt-Marl zu finden. Je mehr die Marler selbst erzählen, desto reicher werde der Stadtrundgang an Anekdoten und Erinnerungen mit kurzen Zwischenstopps.

So steht die heutige Stadt Marl nie still. Nicht einmal das Fachwerkhaus. Schließlich wird selbst dem fremden Betrachter schnell bewusst: Auch das alte Holz der Balken arbeitet noch und knarzt leise vor sich hin. Fast, als würde es über den Wandel vom Dorf zur Stadt Marl erzählen wollen.

Die Termine für die Rundgänge „Das Alte Marl“ sind jeweils am Samstag (26. August und 7. Oktober) um 14 Uhr. Start- und Endpunkt ist am Kirchplatz vor St. Georg (Schillerstraße). Der Rundgang kostet 3 Euro pro Person und dauert etwa 1,5 Stunden. Anmeldungen für diese und weitere Stadtrundgänge sowie nähere Informationen gibt es beim i10d, Stadtinformationsbüro Bergstraße Punkt; 45768 Marl (im Einkaufszentrum „Marler Stern“); Tel. (02365) 99 43 10; E-Mail: i-punkt@marl.de; Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9.30 bis 18 Uhr, samstags von 9.30 bis 13 Uhr.

Die Veranstalter weisen darauf hin, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Deshalb sind Anmeldungen nur vorab im i-Punkt möglich. Die Rundgänge und Fahrten werden optional in englischer Sprache angeboten. Touren mit geringer Teilnehmerzahl können abgesagt werden. Kinder unter 16 Jahren nehmen kostenlos an allen Führungen teil.

Von Marie-Therese Gewert