Marl attraktiv - Stadtmagazin Marl Anzeige

Marl: Licht aus, Spot an

„Das ist es“ - Fabian Wübbeling entdeckte bei der Stadt Marl seinen Traumberuf. Als Fachkraft für Veranstaltungstechnik plant und bereitet er Veranstaltungen in der ganzen Stadt vor.

Sind die Scheinwerfer richtig positioniert? Passt etwas nicht, greift Veranstaltungstechniker Fabian Wübbeling auch selbst zum Schraubendreher. FOTO STADT MARL

Ratssitzung, Tanztheater, klassikkonzert, Schulaufführung abwechslungsreicher kann das Spektrum kaum sein. Geht es um Lichttechnik, Mikrofone und Mischpult, ist Fabian Wübbeling in seinem Element. Der 31jährige Veranstaltungstechniker kam über einen Minijob zur Stadt Marl und hat dort seine Berufung gefunden.

Technik-AG in der Schule, Abitur, Studium der Elektrotechnik und Sicherheitstechnik in Wuppertal - der Weg für Fabian Wübbeling schien vorgezeichnet. Doch dann kam Corona. Klausuren wurden verschoben oder fielen gänzlich aus. „Bereits in den Jahren davor war ich als Minijobber beim Theater Marl beschäftigt. Das hat mich mental über die Runden gebracht“, erinnert sich der Recklinghäuser, der in Marl geboren wurde.

Dabei hätte es auch eine andere Stadt werden können. Denn gemeinsam mit einer freien Theatergruppe tourte er unter anderem durch Bochum, Recklinghausen und auch Marl. Doch vor zehn Jahren erkannte Rainer Märker - damals Technischer Leiter des Theaters - das Talent. Und Fabian Wübbeling blieb.

„So konnte ich mir auch mein Studium finanzieren“, sagt er heute rückblickend. Alle Scheine in der Tasche wartete schließlich nur noch die Bachelor-Arbeit. „Private Schicksalsschläge ließen mich aber nach einer Neuorientierung schauen“, so der 31-Jährige. Und nun spielte ihm auch das Glück in die Karten. Bei der Stadt Marl war eine Stelle als Fachkraft für Veranstaltungstechnik offen. Fabian Wübbeling musste nicht lange überlegen, um zu wissen „Das ist es“.

Auch Ute Kidess, Meisterin für Veranstaltungstechnik und Sachgebietsleiterin im Theater, sieht in ihm eine wichtige Ergänzung. „Fabian ist ein sehr engagierter, kreativer, zuverlässiger Mitarbeiter. Er hat von Anfang an besonders viel Einsatzbereitschaft gezeigt. Und er verfügt über die notwendigen Kompetenzen, wichtige Dinge und notwendige Arbeitsschritte zu erkennen. Wir sind froh, sein Talent entdeckt und ihn dauerhaft Vollzeit für unser Team der Veranstaltungstechnik gewonnen zu haben. Dass er die Prüfung als externer Teilnehmer bestehen würde - was nicht einfach ist -, war für mich stets gesetzt“, freut sie sich.

Denn durch die langjährige Berufserfahrung profitierte Fabian von einer Sonderregelung der Industrieund Handelskammer. Die Folge: Er konnte die Prüfung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik ablegen, ohne den gesamten Lehrprozess noch einmal zu durchlaufen.

Arbeit im gesamten Stadtgebiet

Heute ist vor allem die Scharounschule und dort der Veranstaltungsbetrieb der Musikschule Fabians - Reich. Aber auch andere Orte in den Stadtteil-Zentren, die Ernst-Immel-Realschule während der Ratssitzungen oder das Theater selbst gehören zu den Einsatzorten. Dort müssen die Veranstaltungen genauso durchgeplant wie vorbereitet werden.

„Im Prinzip geht es um die vier Ws - wer, was, wo und wie viele“ erklärt er. Übersetzt heißt es, dass sich die Fragen stellen, wie viele Besucher beziehungsweise Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne stehen, welche Anforderungen haben diese, wo findet es genau statt, wer kommt - Besucherinnen und Besucher in Bezug auf Kinder oder Erwachsene sowie Künstlerinnen und Künstler, sprich welche Musik, Lesung, Präsentation und so weiterund welche Materialien werden dafür benötigt.

Anschließend geht es darum, dass vor Ort alles bereit ist. Sind die Scheinwerfer richtig positioniert? Ist das Mischpult einsatzbereit? Sind die Akkus der Mikrofone aufgeladen? Passt etwas nicht, greift Fabian Wübbeling auch selbst zum Schraubendreher oder Lötkolben. Gerissene Kabel werden geflickt, Lampen repariert, Dokumentationen am PC erstellt.

„Das macht einfach Spaß. So stehe ich morgens mit Freude auf und denke nicht, ich muss zur Arbeit, sondern ich darf hier herkommen“, sagt er. Und so sind die abwechslungsreichen Arbeitszeiten statt Last eher eine Bereicherung. Denn von 7 bis 16 Uhr am Schreibtisch sei nichts für den 31-Jährigen.

Und im kommenden Jahr möchte Fabian Wübbeling die Meisterschule in Angriff nehmen - die ersten Adressen hat er sich bereits herausgesucht.