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Alpakas im Therapiezentrum Hof Feuler: Echte Glücksbringer

Die Alpakas bieten ein Programm für Menschen mit und ohne Handicap an. Das Angebot umfasst Spaziergänge auf Reitwegen, das Füttern der Alpakas und die Möglichkeit, Accessoires aus ihrer Wolle zu fertigen

Tierische Schönheit: Fion hat strahlend hellblaue Augen. FOTO MUNKER

Fion sieht beinahe unecht aus, so hellblau sind seine Augen. Neugierig schaut er damit in die Welt. Mit seinem weißen Fell und den riesigen, strahlenden Augen würde er eine gute Figur als Kuscheltier machen. Ein ziemlich großes Plüschtier, wohlgemerkt. Fion ist eines von sechs Alpakas auf dem Hof Feuler.

Der Marler Therapiehof feierte in diesen Tagen sein 25-jähriges Bestehen. Die Alpakas kamen aber erst später. In den Jahren 2017 bis 2019 fanden die sechs Männchen ein Zuhause auf dem Hof. „Wir haben ja hauptsächlich Pferde, aber unsere Alpakas sind das Bonbon“, sagt Barbara Lau, Vorsitzende des Feuler Hofs.

Die Tiere stammen übrigens aus der Nachbarschaft:

Thilo Bullerkotte, der ganz in der Nähe sein Restaurant betreibt, hat sie dem Therapiezentrum geschenkt. Und so leben die Hengste nun in ihrer „Herren-WG“, in der sie regelmäßig Besuch empfangen.

Die Einrichtung bietet ein etwa einstündiges Programm für Menschen mit und ohne Handicap ab fünf Jahren an. Auch Personen im Rollstuhl können daran teilnehmen. Ein Spaziergang auf den idyllischen Reitwegen rund um den Hof gehört zum Angebot dazu.

Der heimliche Star der Tiere mit dem weichen Fell ist Didi. „Die meisten Gäste lieben ihn“, weiß Birgit Schiller. Sie ist Reittherapeutin und kümmert sich zudem um die Alpakas. Was Birgit Schiller an ihren wolligen Schützlingen besonders schätzt? „Sie haben alle einen unterschiedlichen Charakter.“ Manch einer sei besonders aufgeschlossen, der andere hingegen eher ein „schüchtemer Geselle“.

Alpakas sind Fluchttiere, deshalb sollte man sich ihnen leise und vorsichtig nähern. Vor allem Kinder haben Freude an den sanftmütigen Wesen, von denen man sich viel deren kann. „Je ruhiger ich bin, desto ruhiger ist auch das Tier“, weiß Birgit Schiller aus Erfahrung. Beim Spaziergang seien es die Vierbeiner, die das Tempo bestimmen. „Mit den Alpakas kommt man sehr schnell runter aus der Alltagsroutine“, berichtet Birgit Schiller weiter.

Am Ende des etwa einstündigen Programms können die Teilnehmer Didi und seine Mitbewohner auch füttern. Die Herdentiere, die ursprünglich aus den südamerikanischen Anden stammen, sind keine Feinschmecker. Sie ernähren sich von Heu, Wasser und ihrem speziellen, mineralstoffreichen Futter.

Einmal im Jahr werden sie geschoren. Das Fell wird zu Wolle und Einlagen verarbeitet.

Wer mag, kann sich aus der kuscheligen Wolle seines tierischen Lieblings eine Mütze, Socken oder einen Schal stricken. So hat man Didi, Fion, Herm Mann oder die anderen ganz nah bei sich.

Mit dem Wetter in Marl kommen die Alpakas bestens zurecht. Im Sommer halten sie sich gerne im Schatten auf, im Winter schützt ihr Fell sie gegen Kälte. Gibt es eine Jahreszeit, die sie besonders lieben? „Ja“, verrät Birgit Schiller „mir ist aufgefallen, dass sich unsere Alpakas im Herbst besonders wohlfühlen.“

Info: An dem Alpaka-Programm können Einzelpersonen und Gruppen teilnehmen. Insgesamt eignet sich das Angebot für sechs Tierfans ab fünf Jahren. Als Ausgleich bittet der Hof Feuler um eine Spende mit einem Richtwert von 30 Euro pro Person. Weitere Infos und Terminabsprache unter Tel. (02365) 69 99 60.


Ein Hof mit langer Geschichte

1993 begann Alexander, der Sohn von Barbara Lau, mit dem therapeutischen Reiten. Damals entstand der Gedanke, ein Therapiezentrum an einer festen Stelle aufzubauen. Barbara Lau und ihre Mitstreiter wurden auf die Hofanlage Feuler aufmerksam. Die Familie Feuler hatte den Hof an die Ruhrkohle verkauft. 1998 pachtete der Pflegeverein für behinderte Menschen (PBM) das Weideland und die Hofstelle für 50 Jahre. Der erste Spatenstich für den Um- und Anbau wurde im November 1998 getätigt und die offizielle Eröffnung fand am 21. August 1999 statt. Der Paritätische Wohlfahrtsverband, Aktion Mensch und die Sparkasse unterstützen das Therapiezentrum. Der Hof Feuler bietet therapeutisches Reiten, Hippotherapie, Sport und heilpädagogische Förderung mit dem Pferd an. Die Angebote richten sich an Kinder und Erwachsene. Rund 300 Menschen kommen zur Therapie.

Weitere Infos unter: www.pbm-marl.de