Marl stellt sich vor - Langeweile kommt in Marl nicht auf Anzeige

Heimatverein Polsum stellt Poesie-Punkte für Spaziergänger in Marl vor

Nach dem Ökopfad Hüls-Süd gibt es jetzt eine weitere Strecke in Marl, auf der es etwas zu erkunden gibt. Und zwar Poesie-Punkte in Polsum.

Rolf Borgmann, 2. Vorsitzender des Heimatvereins, erläuterte die Idee der „Polsumer Poesie-Punkte“. FOTO JOACHIM SÄNGER

Von Joachim Sänger

Dem Heimatverein Polsum gehen die guten Einfälle nicht aus. Aktuelles Beispiel für die Ideenschmiede aus dem Dorf sind die "Polsumer Poesie-Punkte“. Dahinter verbergen sich fünf Tafeln mit Gedichten, die jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Treffpunkt war an der Ecke Am Diekkamp/Hilgenort.

„Das Buch“ ist der Anfang

Dort ist die erste Tafel mit einem Gedicht von William Drummond aufgestellt worden. An dem Beispiel verdeutlichte Rolf Borgmann, 2. Vorsitzender des Heimatvereins, das Prinzip des Projekts, das mit vielen Unterstützern umgesetzt wurde. Die anderen vier Tafeln wurden in den kommenden Tagen aufgestellt und enthalten Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Joachim Ringelnatz, Rainer Maria Rilke und Marie von Ebner-Eschenbach. 

Helga Jüttner-Olbertz, die die lyrischen Werke gemeinsam mit Susanne Feldmann ausgesucht hat, rezitierte das Drummond-Gedicht „Das Buch“. Bürgermeister Werner Arndt enthüllte den von Albert Wüller gebauten Holzkasten, in dem sich das auf einem Aquarell von Manfred Vorholt gedruckte Werk befindet. Über einen QR-Code gelangen Spaziergänger, die sich das Gedicht anhören möchten, zur vertonten Version. Der aus Polsum stammende Musiker Beni Feldmann hat den Text wie bei drei weiteren Stücken gesprochen und musikalisch untermalt. Das fünfte Gedicht wurde von Helga Jüttner-Olbertz gesprochen und von Dirk Duderstadt musikalisch gestaltet. Bürgermeister Werner Arndt und Kulturausschuss-Vorsitzender Peter Gesser staunten einmal mehr über die Kreativität aus dem Dorf. Ihr Dank galt in erster Linie Rolf Borgmann, der das Vorhaben entwickelt und koordiniert hat. Der Bürgermeister erkannte aber auch, dass die Realisierung wieder einmal ein typisches Polsumer Gemeinschaftsprojekt“ gewesen sei.

Werner Arndt lobte die solide Handwerkskunst und die technische Affinität und machte auf eine weitere Besonderheit des Heimatvereins aufmerksam. „Der Heimatverein lädt ein, um sein Projekt vorzustellen. Viele andere haben eine Geldbitte. Hier ist das nicht so.“ Im Gegenteil: Für die knapp 50 Polsumer, die der kleinen Feierstunde beiwohnten, gab es auf Einladung des 1. Vorsitzenden Bernhard Mengede kühle Getränke und leckere Kanapees, die Gabi Küper und Doris Mengede vorbereitet hatten.

Finanzierung des Projekts

Bei der Finanzierung des Projekts haben der Männergesangverein„Cäcilia“ 1853 und der Gemeindechor „Polsum mitgeholfen: Sie in Takt“ sammelten beim Weihnachtskonzert für die „Poesie-Punkte“. MGV-Sprecher Hans-Joachim Kotte versicherte, dass die Sänger gern gespendet haben: „Wenn wir Hilfe benötigen, ist der Heimatverein immer zur Stelle.“